Erste Zugbegleitung der Wasserwacht Mammendorf
zusammen mit den Kollegen der Wasserwacht Germering
Begleitung eines Flüchtlings-Zugs
Am 16.02.2016 begleitete erneut ein Team des KV Fürstenfeldbruck einen Sonderzug mit Flüchtlingen von Bayern in ein anderes Bundesland. Mit fast 340 Passagieren aus verschiedenen Herkunftsländern, unterschiedlichen Schicksalen und individuellen Familiensituationen ging es für das 4köpfige Sanitätsteam der Wasserwachten Germering und Mammendorf in einer etwa siebenstündigen Fahrt von Freilassing nach Mannheim.
Bereits am Münchner Hauptbahnhof konnten wir in den Zug einsteigen, der in Freilassing die Flüchtlinge aufnehmen sollte. Auf der Fahrt nach Freilassing wurden Lunchpakete und Wasser für die Mitfahrenden verteilt sowie ein Versorgungsbereich für Verletze oder Erkrankte vorbereitet. Auch ein Aufenthaltsbereich für das Sicherheitspersonal der Bahn und das Sanitätsteam wurde eingerichtet.
Nach kurzen Absprachen mit der Bundespolizei, dem Sicherheitspersonal und dem Zugführer in Freilassing kamen die ersten Flüchtlinge in Bussen an und stiegen ein. Bereits unser erster Eindruck von den geflohenen Menschen war bewegend: fast ausschließlich junge Familien stiegen in den Zug ein, bepackt mit einzelnen Plastiktüten, in denen sie ihre wenigen Habseligkeiten verwahren. Die Unsicherheit der Menschen stand ihnen in den Gesichtern geschrieben – weitestgehend schweigend stiegen die Menschen in den Zug, der sie an einen unbekannten Ort bringen wird.
Mit nur geringer Verspätung fuhr der Zug ab. Bei einer ersten Sichtung hatten wir ersten direkten Kontakt zu den Reisenden. Sie begegneten uns ausschließlich freundlich, zuvorkommend, äußerst dankbar für unsere Hilfe und stets mit einem Lächeln. Unsere Zählung ergab, dass sich unter den fast 340 Menschen knapp 80 Kinder unter 6 Jahren befanden, etwa die Hälfte der zu Begleitenden schätzten wir auf unter 18 Jahre. Die Unsicherheit der Menschen bezüglich des Reiseziels konnten wir vorübergehend ausräumen - die Kommunikation fand mit Hilfe von englischsprechenden Flüchtlingen als Übersetzern, „OhneWörterBüchern“ sowie Händen und Füßen statt. Alle waren bemüht ihre Anliegen vorzubringen und unsere Antworten zu verstehen.
Die weitere Reise verlief ohne große Zwischenfälle. Jeder Rundgang durch den Zug wurde mit Unterstützung des Sicherheitspersonals der Bahn durchgeführt, gemeinsam Lebensmittel, Wasser, Babynahrung und Windeln verteilt – immer in Begleitung größter Dankbarkeit der Flüchtlinge. Gegen 23:00 Uhr erreichten wir Mannheim, wo die Reisenden bereits erwartet und in eine weitere vorübergehende Unterkunft begleitet wurden.
Nach einer kurzen Nacht in Mannheim machten wir uns am 17.02.2016 wieder auf den Rückweg und erreichten gegen 15:00 Uhr geschafft aber zufrieden und um eine beeindruckende Erfahrung reicher wieder unsere Heimatorte.